Dagmar Seidel-Raschke

Frauenkrimifestival Hannover 2011

Aber wer bin ich wirklich?

Wenn ich das nur wüsste! Manchmal stelle ich meinem Spiegelbild genau diese Frage. Aber es kommt keine Antwort.

Bin ich überhaupt? Und wenn ja, wie viele? 

Täglich schlüpfe ich, wie viele andere Frauen auch, in eine neue Rolle: die der engagierten Sekretärin, der Ehefrau und Mutter, der fleißigen Hausfrau, der Freundin und Komplizin. Manchmal engagiere ich mich sozial, dann wieder kommt eine dunkle Seite zum Vorschein und ich schrecke nicht davor zurück, zu morden - wenn auch nur mit spitzer Feder auf dem Papier. 

Ich bin jetzt auf der Welt, aber eines Tages werde ich wieder verschwunden sein. Habe ich dann Spuren hinterlassen? 

Auf der Suche nach mir selbst, nach dem Sinn des Lebens, glaube ich manchmal, verstanden zu haben. Und dann spielt mir das Leben einen Streich und verrückt alles wieder. 

Nun bin ich ein bisschen ins Philosophieren gekommen. Das passiert mir dann und wann, bedeutet aber nicht, dass ich ständig in den Abgründen der Seele wühle und ein schwermütiger Mensch bin. Ganz im Gegenteil. Ich nehme das Leben mit Humor, danke meinem Schöpfer täglich für Gesundheit und Wohlergehen und genieße gerade die unterschiedlichen Facetten dieses Daseins. Kurz gesagt finde ich: Das Leben ist schön! 

Mit meiner Familie, drei Stubentigern und zwei Hunden wohne ich in Pattensen bei Hannover. Von Beruf bin ich Sekretärin bei einem großen Versicherungsunternehmen. Einerseits schreibe ich in meiner Freizeit gelegentlich mörderische Kurzgeschichten und gehöre dem Netzwerk der „Mörderischen Schwestern“ an. Andererseits setze ich mich mit meinen Büchern für den Tierschutz ein. Ich bin gemeinsam mit meiner Autorenfreundin Christine Bienert Herausgeberin zweier Anthologien zugunsten des Tierschutzvereins Hannover.

Habe ich noch etwas vergessen?

Ach ja: Ich liebe meinen Schrebergarten.
Hier kann ich nach der Arbeit entspannen und abschalten. Und er ist Kommunikationszentrum, denn wer von unseren Freunden in der Nähe ist, kommt auf einen Plausch oder auch länger vorbei. Vielleicht schauen Sie ja auch einmal um die Ecke?! Unsere Gartenpforte ist nie verschlossen.

Ich würde mich freuen.